Donnerstag, 17. Januar 2008

sommer im winter






es ist immer wieder zum staunen, wie gut es tut mitten im tiefsten winter die nase in die sonne zu halten.
und meinen kleinen-großen bruder zu sehen !
argentinien ist ein beeindruckendes land, die menschen herzlich, die natur unglaublich vielfältig (vom dschungel über stppen bis zu den gletschern in feuerland) und die steaks dick und saftig. buenos aires eine riesige, unglaublich vielfältige stadt - ich hätte endlos durch die strassen spazieren und mich nicht sattsehen können ! 
nach dem stadtgetümmel folgte ein roadtrip zum die seele baumeln und die gedanken schweifen lassen - die endlos flachee, weite pampa lädt dazu ein. ein paar tage an der küste haben farbe auf meinen körper und sand in die taschen gebracht, dann gings weiter richtung anden - ein vulkanausbruch aus chile und wir sehen keine 500 meter weit, alles voller vulkannebel. aber der wind braucht nur eine nacht und wir haben diese riesigen berge vor augen; campen am einsamsten bergsee der welt.
und wieder zurück, über dinosiaurierfundstädten und immer wieder steaks, dann wieder buenos aires, diesmal entspannter ,mit tango auf der strasse und porno-hotel.
nach langen flügen bin ich mit viel interkontinentalstaub wieder im kalten berlin angekommen - schön nach hause zu kommen wenn jemand auf einen wartet, und auch der winter ist großartig (jetzt nachdem ich die sonnereserven wieder aufgetankt hab).
ich freue mich aufs neue jahr, hab große wünsche, große pläne.
mögen auch die euren in erfüllung gehen, ich freu mich auf einen neuen sommer mit euch !

Sonntag, 6. Januar 2008

Stuerme in Habana.
Die Strassen laufen ueber, Muelltonnen fliegen kreuz und quer, die Fensterläden klappern unentwegt und ich mittendrin mit wehendem Rock, wehendem Haar,
wehenden Armen und wehenden Beinen, manchmal auch wehenden Gedanken.
Es gefaellt mir hier.
Ich lese. Ich lese Pedro Juan Gutriérrez.
Schmutzig, desillusioniert und mit jungenhafter Henry Miller Poserei erzaehlt ueber die Zeit der Hungerskrise in Kuba, dem Ueberleben auf der Strasse.
Viel hat sich nicht geaendert, nur dass die Leute zumeist keinen Hunger haben, sondern nur die Gier nach Pesos sie treibt.
Sie kommen aus dem regen Handeln mit allem nicht mehr heraus.
Ich traf Pedro Juan in seinem 8 stoeckigen Haus direkt am Malecon um fuer einen Periodista hier Fotos zum Artikel zu schießen,
er ist alterszahm geworden und doch glitzert der freche Charme in seinen Augen.
Centro Habana, das Viertel der Ärmeren.
Ich mag es hier.
Es ist anstrengend, schmutzig, ein täglicher Kampf, Herausforderung und doch
langsam finde ich Gefallen daran.
Ich analysiere gruendlich, ich habe den kubanischen Slang erlernt, den Strassenslang.
Generell scheint es in Kuba nur den Imperativ zu geben.
Das Zischen in der Strasse, das "Oye, la rubia" wische ich nur noch mit einer wirschen Handbewegung aus ihren Muendern.
Ich beginne gluecklich zu sein.
Das rauhe Meer am Malecon prescht gegen die Kaimauer, Gischt sprueht.
Noch 4 quartos weiter legt sie sich als Nebel auf mein Gesicht.
Ich muss zum Oficina de Imigracion. Kann sich nur um Stunden handeln.