Dienstag, 23. Dezember 2008

Transylvania















Orange Muelleimer, tuerkisblau als Lieblingsfarbe der Rumaenen.
Langgestreckte Hochebenen, Seelenbalsam ist der Sonnenschein in den man riesige Wolken aus Atem zeichnen kann.
Hirten, moldawische Doerfer mit kleinen Gaerten die nur braunen Schlamm enthalten. Bunte Waesche in den Schlammgaerten.
Ich stuetze meine weissen Arme auf das geoeffnete Fenster des tuerkisfarbenen Bummelzuges und schaue und staune stundenlang, wie sich verschneite Landschaften mit bunten Waescheleinen abwechseln, bis meine Ellenbogen kaum mehr spuerbar sind.
6 orange Plastikstuehle, ein moldawisches Doerfchen - der Zug haelt.
Riesige, chaotisch geziegelte Daecher, kleine Fenster auf 30cm Hoehe, das Haus selbst 3mal3 Meter. Kerzenschein und eine veilchenlila gestrichene Latrine im braunen Schlammgarten.
Die Rumaenen fahren immer 150.
Die Strassen gehen direkt durch die 100 Seelendoerfer.
Die LKWs fahren so schnell wie getuned.
Ich mags hier. Morgen ist Weihnachten.

Dienstag, 14. Oktober 2008

Samstag, 20. September 2008

Soledad en la calidad

Hunderte von Alternativen auf dem grauen Fischgraetenpflaster, die Laternen tauchen die Szenerie in ein surreales Lichtspektakel.
Kurz vor dem Konzert auf dem Alameda erscheinen mit Plastiktueten beladene Spanier in denen sie Massen von Billigalkohol transportieren, sie singen und klatschen bereits andalusische Rythmen.
Ich stolpere in all meiner Einsamkeit in eine Schwulen und Lesbenkneipe und bestelle den inzwischen alltaeglichen dunklen Rum auf Eis.
Suche verzweifelt nach einem Ort an dem ich in Ruhe mein Glas trinken kann. Immer wieder faellt mir auf, dass es hier in Spanien an Sitzplaetzen mangelt.
Ich setze mich in einen Hauseingang der mehr als 1m Freiraum zur naechsten Hauserwand hat und atme tief durch.
Sehnsucht, die kein Ende findet.
Ich wuesste in Berlin nicht einen Menschen, dem ich gerne erzaehlen wuerde was ich fuehle, den ich gerne fuehlen wuerde.
Nichts koennte mich trauriger stimmen, als das Gefuehl Berlin als meine Herzheimat verloren zu haben, zu zermuerbt zu sein um wieder in Afrika Platz finden zu wollen und somit meinen Platz in der Welt als verloren zu betrachten.
Zwei vorbeistolzierende bemalte Maedchen mit 20 cm Absatz erinnern mich an die Oranienburger, sie haetten gute Chancen.
Mein Glas Rum habe ich in ein paar Minuten geleert, ich spuere nicht mal mehr den Alkohol.
Fast all tragen die Schlumpfenstoffhosen deren Schritthoehe die Knie nicht ganz erreicht, vom Boden aus gesehen.
Die Gegenbewegung, wie ich mit scharfer Kombinationsgabe beobachten konnte, sind eben diese flamencorythmenklatschende Maenner mit schwarzen, polierten viel zu spitzen Schuhen.
Eine magere alte Frau auf einem BMX, braungebrannt mit Etnoschmuck behangen, durchsucht die Muellreste nach Schaetzen.
Sie faehrt breitbeinig und laut singend davon.
Eine grosse Kakerlake springt mich an.
Als ich sie tottrete verliert sie auf Anhieb all ihre Beine.



La loca de la calle con melena de león.

Dienstag, 29. Juli 2008

Mittwoch, 18. Juni 2008

Sonntag, 20. April 2008

Punda,

komm zurück.
Sofort.


Wir lieben dich.

Donnerstag, 17. Januar 2008

sommer im winter






es ist immer wieder zum staunen, wie gut es tut mitten im tiefsten winter die nase in die sonne zu halten.
und meinen kleinen-großen bruder zu sehen !
argentinien ist ein beeindruckendes land, die menschen herzlich, die natur unglaublich vielfältig (vom dschungel über stppen bis zu den gletschern in feuerland) und die steaks dick und saftig. buenos aires eine riesige, unglaublich vielfältige stadt - ich hätte endlos durch die strassen spazieren und mich nicht sattsehen können ! 
nach dem stadtgetümmel folgte ein roadtrip zum die seele baumeln und die gedanken schweifen lassen - die endlos flachee, weite pampa lädt dazu ein. ein paar tage an der küste haben farbe auf meinen körper und sand in die taschen gebracht, dann gings weiter richtung anden - ein vulkanausbruch aus chile und wir sehen keine 500 meter weit, alles voller vulkannebel. aber der wind braucht nur eine nacht und wir haben diese riesigen berge vor augen; campen am einsamsten bergsee der welt.
und wieder zurück, über dinosiaurierfundstädten und immer wieder steaks, dann wieder buenos aires, diesmal entspannter ,mit tango auf der strasse und porno-hotel.
nach langen flügen bin ich mit viel interkontinentalstaub wieder im kalten berlin angekommen - schön nach hause zu kommen wenn jemand auf einen wartet, und auch der winter ist großartig (jetzt nachdem ich die sonnereserven wieder aufgetankt hab).
ich freue mich aufs neue jahr, hab große wünsche, große pläne.
mögen auch die euren in erfüllung gehen, ich freu mich auf einen neuen sommer mit euch !

Sonntag, 6. Januar 2008

Stuerme in Habana.
Die Strassen laufen ueber, Muelltonnen fliegen kreuz und quer, die Fensterläden klappern unentwegt und ich mittendrin mit wehendem Rock, wehendem Haar,
wehenden Armen und wehenden Beinen, manchmal auch wehenden Gedanken.
Es gefaellt mir hier.
Ich lese. Ich lese Pedro Juan Gutriérrez.
Schmutzig, desillusioniert und mit jungenhafter Henry Miller Poserei erzaehlt ueber die Zeit der Hungerskrise in Kuba, dem Ueberleben auf der Strasse.
Viel hat sich nicht geaendert, nur dass die Leute zumeist keinen Hunger haben, sondern nur die Gier nach Pesos sie treibt.
Sie kommen aus dem regen Handeln mit allem nicht mehr heraus.
Ich traf Pedro Juan in seinem 8 stoeckigen Haus direkt am Malecon um fuer einen Periodista hier Fotos zum Artikel zu schießen,
er ist alterszahm geworden und doch glitzert der freche Charme in seinen Augen.
Centro Habana, das Viertel der Ärmeren.
Ich mag es hier.
Es ist anstrengend, schmutzig, ein täglicher Kampf, Herausforderung und doch
langsam finde ich Gefallen daran.
Ich analysiere gruendlich, ich habe den kubanischen Slang erlernt, den Strassenslang.
Generell scheint es in Kuba nur den Imperativ zu geben.
Das Zischen in der Strasse, das "Oye, la rubia" wische ich nur noch mit einer wirschen Handbewegung aus ihren Muendern.
Ich beginne gluecklich zu sein.
Das rauhe Meer am Malecon prescht gegen die Kaimauer, Gischt sprueht.
Noch 4 quartos weiter legt sie sich als Nebel auf mein Gesicht.
Ich muss zum Oficina de Imigracion. Kann sich nur um Stunden handeln.